Allgemein,  Herbstreise 2013

Tag 1 meiner Herbstreise

Armbrustschuetzenzelt MünchenEs ist der 1. Oktober und ich bin auf dem Oktoberfest in München. Meinen Sessel habe ich nicht dabei, weshalb es nun auch kein Sesselbild gibt, nur einen schlechten Handyschnappschuss bei Abenddämmerung.

Dafür hab ich eine schöne Geschichte für Euch. Erzählt von Alois, einem Mittvierziger aus München, Ehemann und Vater zweier Söhne. Wir sind uns schon ein paar Jahre persönlich bekannt, doch haben wir uns nie unterhalten. Bei einer Maß Bier  (ich für meinen Fall halte mich immer an Radler) haben wir uns erst über die Arbeit und später über Privates unterhalten.

Er ist leidenschaftlicher Hobbykoch und berichtete mir von seiner diesjährigen Grillsaison. „Die große Herausforderung in diesem Sommer war, für Freunde mit vegetarischen Vorlieben  und die Fleischesser gleichermaßen ein ansprechendes und schmackhaftes Essen zu zubereiten. Mich langweilt es, nur Gemüse auf den Grill zu schmeißen. Meine große Entdeckung waren Dips und Marinaden mit denen man Gemüse zum echten Gaumen schmaus zaubert. Es ist ein gutes Gefühl, wenn die Terrasse voller zufriedener Gesichter ist.“ Wir haben ein paar Veggie Rezepte ausgetauscht und uns dann über den Nachwuchs unterhalten. Über Hausaufgaben, blockierte Badezimmer, Freizeitgestaltung der Jungs, Duschen ´vor´ dem Fußballtraining und was Mädchen damit zu tun haben.

Geschäftlich bedingt, ist er oft unterwegs. Doch wenn er zu Hause ist, bringt er seine Söhne (11 und 14 Jahre) immer noch ins Bett. „Wenn ich zu Hause bin, lasse ich es mir nicht nehmen, meine Söhne ins Bett zu bringen. Das mache ich schon, seit sie geboren wurden. Früher habe ich Ihnen eine Geschichte vorgelesen und ein Gute Nacht Lied vorgesungen, heute singe ich nur noch ein Lied.“  Auf meine Nachfrage, ob er dies bei seinem Älteren Sohn auch noch tut antwortet er: „Ab und zu frage ich meine Söhne, ob sie dieses Ritual denn auch noch wollen. Schließlich sind sie keine Kleinkinder mehr. Bis jetzt sagen jedes mal `ja`, was mich unheimlich freut – Natürlich will der Große das nicht, wenn Freunde da sind.“

Mich hat es sehr berührt, dass ein Vater seinen Söhnen ein Schlaflied vorsingt und dies seit 14 Jahren. Eine schöne Geschichte, die meinen ersten Tag im Oktober begleitet hat.

Dieser Blogeintrag ist Teil meines Projekts „Herbstreise 2013“